Das 1926 von Adolf Meury in Arlesheim als Teil einer Doppelhauskolonie erbaute Haus weist Altersspuren auf und ist sanierungsbedürftig. In seiner Typologie wirft das Haus für das heutige, aber auch für das damalige Verständnis die Frage auf, aus welchen Gründen das Wohnzimmer als Durchgangsraum zur Küche dient. Umständlich erschlossen, fand die Küche ihren Platz in der hinteren Nordost-Ecke des Hauses.
Der Eingriff in die grundtypologische Anordnung durch den Tausch von Küche und Wohnraum und die räumliche Verbindung durch die 'Mittelwand' bildet somit den Kern der Revitalisierung dieses wunderbaren Hauses in den Gartenstadtfragmenten von Arlesheim. Darüber hinaus wurden die vorhandenen Qualitäten der Raumkonfiguration herausdestilliert und geschärft, so wurde das Gästezimmer im Obergeschoss als letzter Raum ebenfalls über Eck belichtet und durch eine zusätzliche Tür mit dem Arbeitszimmer von Raum zu Raum verbunden. Die Eingriffe in die Nasszellen haben zum Ziel, mehr Grosszügigkeit auf gleichbleibend kleiner Fläche zu erreichen. Im Dachgeschoss wurden die bestehenden Leichtbauwände entfernt und mit zwei neuen Gauben und einem Dachflächenfenster Licht in den wunderschönen 100-jährigen Dachstuhl gebracht. Das Haus wurde in ein abgestimmtes Farbkonzept getaucht, das sich in Farbton und Intensität an den Privatheitsgraden der Räume orientiert. Aussen zeigt sich das Haus in altem Glanz mit neuen ochsenblutroten Schlagläden.
Programm: Wohnhaus, Umbau + Sanierung
Auftraggebende/Bauherrschaft: privat
Architektur: Matthias Bill
Bauingenieur: Wendelin Schmidt, Schmidtpartner
Elektro: Elektro Gebhardt
Bauphysik: Steigmeier Bauphysik
Holzbau: Wisler AG
Baumeister: Roman Imhof
Kanal + Umgebung: Hans Reich AG
Spengler: Leonhardt Spenglerei
Malerarbeiten: Klotz Malerhandwerk
Sonnenschutz: Mensch AG
Kamin: Joko Kamin + Ofenbau
Sanitär: Gauch Haustechnik
Gipserarbeiten: Spänhauer AG
Schreinerarbeiten: Brunner Schreinerei
Plattenarbeiten: Ott AG
Hafnerarbeiten: Zweifel Ofenbau